Die Königin (auch Weisel genannt)

Sie ist die Chefin und das größte Tier im Bienenvolk. Ihre Entwicklung vom Ei bis zur fertigen Königin dauert 16 Tage. Sie entsteht aus den gleichen Eiern, wie eine Arbeiterin. Nur die Weisel wird in der gesamten Madenzeit mit Gelee royale gefüttert, welches den Ausgangspunkt für ihre königliche Entwicklung bildet. Eine große zapfenartige Weiselzelle, oft am Rand der Wabe gebaut, bietet ihr genügend Platz zur Entwicklung. Nach dem Schlupf begibt sich die Weisel bei schönem Flugwetter auf Begattungsflug. Dieser findet mehrmals in ca. 30 m Höhe statt, wo sie von mehreren Drohnen begattet wird. Dieser Spermavorrat reicht dann ein ganzes Leben lang. Im Stock zurück, legt sie ihr Leben lang Eier (bis zu 2000 täglich) in die Waben, damit aus ihnen nach mehreren Entwicklungsstufen letztlich neue Bienen schlüpfen. Legt sie befruchtete Eier, so schlüpfen daraus Arbeiterinnen. Legt sie unbefruchtete Eier in größere Wabenzellen, so enstehen Drohnen (männliche Bienen).  Durch körpereigene Pheromone (Weiselduftstoff) lenkt und leitet sie das Geschehen im Bienenvolk. Sie lebt viel länger als alle anderen Bienenwesen in einem Volk. Bis zu 5 Jahre kann eine Königin alt werden. Wenn die Bienen mit ihr unzufrieden sind, so wird sie auch mal um die Ecke gebracht.

 

 

Die Arbeiterin

Die Arbeitsbienen bilden die Masse eines Bienenvolkes. Die Anzahl kann in der Zeit des Entwicklungshöhepunktes im Mai/ Juni je nach Größe der Behausung 60.000 - 80.000 Bienen ergeben. Wie die Königin sind sie weiblichen Geschlechts. Bei den Arbeiterinnen sind die Flügel und der Hinterleib etwa gleich lang. Ihre Aufgabe besteht darin, alle anfallenden Arbeiten im Bienenvolk auszuführen. Innerhalb ihres Lebens sind sie mit sehr unterschiedlichen Tätigkeiten betraut.

Im Sommer wird eine Arbeiterin nach dem Schlupf zuerst Putzbiene und säubert die Zellen, bevor die Königin ein neues Ei in diese legt. Wenn ihre Futterdrüsen fertig ausgebildet sind wird sie Pflegebiene und versorgt als Amme die Bienenbrut mit Futtersaft. Diesen Futtersaft stellt sie aus Pollen, Honig, Wasser und Drüsensekret selbst her. Sind die Wachsdrüsen an der Unterseite ihres Leibes ausgereift wird unsere Arbeiterin zur Baubiene, baut neue Waben und verdeckelt Brut- und Honigzellen mit einem Wachsdeckel. Erste Orientierungsflüge finden in dieser Zeit auch statt. Man sagt: die Jungbienen spielen vor. Dabei fliegen sie am Stockeingang, mit dem Kopf zum Flugloch gewandt, hin und her und prägt sich die Lage ihrer Behausung ein. Sie ist  für die Säuberung und Temperaturregelung des Bienenstocks verantwortlich, entfernt abgestorbene Brut und tote Bienen, sowie jeglichen Schmutz der anfällt. Außerdem transportiert sie den Pollen und Nektar, welcher in den Stock gebracht wird, zu den Vorratswaben.  Als nächste Aufgabe bewacht sie den Eingang des Bienenstockes als Wachbiene. Bis dahin ist ihre Giftblase gut gefüllt und zur Abwehr jeglicher Feinde einsatzbereit. Am Ende ihres, kurzen Lebens von ca. 1 Monat, fliegt die Arbeiterin zum Sammeln  von Pollen, Nektar und Wasser aus und stirbt irgendwann an den Folgen der schweren Arbeit auf einer Blüte oder sie endet als Futter für andere Tiere. Manchmal kommt es leider auch vor, dass viele Arbeiterinnen einer Vergiftung mit bienenunverträglichen Pflanzenschutzmitteln zum Opfer fallen. 

Die Winterbienen leben, mit einigen Monaten Lebensdauer, viel länger. Sie können bei der Winterruhe ihre Kräfte schonen, da es nicht ganz so viele Arbeiten zu verrichten gibt. In der kalten Jahreszeit ziehen sich die Bienen zu einer großen Kugel um die Königin zusammen. Die Lebensfunktionen werden auf das Nötigste heruntergefahren und somit Energie aufgespart. Diese Arbeiterinnen bilden mit der Königin im Frühjahr den Grundstock für ein starkes und leistungsfähiges Bienenvolk.

 

 

Der Drohn

Die Drohnen fallen sofort durch den gedrungenen Hinterleib auf, der kürzer als die kräftigen Flügel ist. Beim Fliegen erzeugen Drohnen einen viel tieferen Summton als die Arbeiterinnen.  Als männliches Bienenwesen komplettieren sie das Bienenvolk.  Sie kommen in extra von den Baubienen gebauten Drohnenwaben zur Welt, die größere Zellen besitzen. In einem Bienenvolk leben meist nur mehrere Hundert Drohnen gleichzeitig. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, junge Königinnen zu begatten. Deshalb wurden Drohnen lange als faule Mitesser gesehen, die nur von den Arbeiterinnen durchgefüttert werden. Nicht einmal als Wache am Eingang sind sie zu gebrauchen, da sie keinen Stachel ihr eigen nennen dürfen. Neuere Erkenntnisse zeigen aber auf, dass die Drohnen im Bienenstock bei der Temperaturregelung mithelfen. Hat ein Drohn das große Glück gehabt, eine Weisel zu begatten, so stirbt er nach der Begattung, da ihm sein Geschlechtsorgan (das Begattungshörnchen) beim Trennen von der Königin abbricht. Wenn ein Drohn nicht zur Begattung kommt, so lebt er im Stockinneren ca. 2 Monate lang. Naht der Herbst, so werden alle Drohnen aus dem Stock gedrängt und verhungern draußen in der Nähe des Bienenstockes. Man sagt, die Drohenenschlacht hat begonnen. Sie werden als nutzlose Esser über den Winter hinweg nicht geduldet, da sie zuviel Futter verbrauchen.

 

 

Die Entwicklung der Biene vom Ei bis zur fertigen Biene

1  Honigzelle offen

2  Pollenzelle

3  Weisel bestiftet Zelle mit Ei

4  Ei wächst und legt sich

5  Rundmade

6  Rundmade wird gefüttert

7  Made streckt sich und die Zelle wird verdeckelt

8  Puppe

9  Schlupf der Biene

10 Pollenzelle

11 verdeckelte Honigzelle